Bauwerk: Dr. Gaspary & Co. in Markranstädt

Das vom Architekturbüro Georg Wommer geplante Verwaltungsgebäude (erbaut 1905-1906) der ehemaligen Maschinenfabrik Dr. Gaspary & Co. mit daran angebautes Fabriktorhaus, Pförtnergebäude, Einfriedung sowie Werkhalle einer Fabrik ist in Markranstädt an der Nordstraße 8 zu finden. In Wikipedia steht nüchtern: “Verwaltungsgebäude Zementziegelfassade mit Betonwerksteinen, Giebelseite mit geschwungenem großen Giebel, sehr repräsentatives Gebäude, Fabrikhalle mit interessanter Konstruktion, baugeschichtliche und ortshistorische Bedeutung.”, weshalb es wohl in die Liste der technischen Denkmale aufgenommen wurde [wikipedia.org].

Verwaltungsgebäudes der Maschinenfabrik Dr. Gaspary & Co
Sanierung des Verwaltungsgebäudes der Maschinenfabrik Dr. Gaspary & Co – Quelle: Architekt – Frank Eilmann
Markranstädter-Ansichten
Ansicht abgebrochene Fabrik (Verwaltungs-Gebäude links)

Nur durch den liebenswerten Hinweis inklusive ausführlichen Bildmaterials des mit der Sanierung beauftragten Architekten Frank Eilmann erhielten wir erst Kenntnis, dass Georg Wommer den Bau des Verwaltungsgebäudes vor über 100 Jahren projektierte! Das Verwaltungsgebäude zeichnet sich heute noch durch das originale Treppenhaus, mit Stufen aus Granit und stilisierten Kreuzgratgewölbe aus. Die Wände und Pfeiler sind teilweise mit grauen Klinkern versehen – die Türen sind noch original.

In einem später gefundenen Brief findet sich ein Hinweis über die Baukosten von 130.000 Mark.

Die anschließenden Fabrikhallen zeichneten sich durch eine Vorhalle mit wellenförmigen Dach, gestufter Giebel – großflächig strukturiert (keine Ornamente) und geschlossene Bebauung aus. Weitere Nebengebäude hinter dem Verwaltungsbau – wurden noch vor 2012 abgebrochen wie ebenfalls zwei Werkhallen (Halle 3 und 4) und eine der beiden aneinander gebauten Werkhallen. [vgl. mit wikipedia.org] Neben Mischmaschinen wurden in dem Unternehmen Dachziegelmaschinen hergestellt und eine Farbenfabrik betrieben. Während des zweiten Weltkrieges war der Betrieb Rüstungszulieferer für die Junkers-Werke. 1949 erfolgte die Zusammenlegung mit der Firma Trommer und Beginn mit dem Bau von Holzbearbeitungsmaschinen. [vgl: artefakte.perladesa.de]

Werkstor

Nach den Abbrüchen der letzten Jahre ist anscheinend das Verwaltungsgebäude das letzte Gebäude der Fabrik, das noch zu existiert. Dem Abriss zum Opfer fielen leider auch das prächtige Gebäude, das sich direkt an den Bahngleisen befand und den großen Schriftzug “Dr. Caspary & Co” trug. Ob diese abgerissenen Gebäudekomplexe ebenfalls von Georg Wommer projektiert wurden ist uns zur Zeit nicht bekannt. Um einen Eindruck der gesamten Fabrik zu bekommen lohnt sich ein Blick auf historische Ansichten der Firma Dr. Gaspary & Co. – leider liegen diese uns nur in schlechter Qualität vor:

Quelle: Markranstädter-Ansichten
Zeichnung – Quelle: Markranstädter-Ansichten
Blick von den Gleisen

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