Ganz besondere Verbreitung fanden die ,,Fleischschneidemaschinen”, die man kurzweg als ,,Wölfe” bezeichnet. Die ,,Wölfe” vereinen bei schwerster solidester Bauart und doch gefälliger Form eine äußerst praktische Konstruktion und grundgediegene Arbeit.

Auch diese Maschine wurde wie alle anderen Fabrikate in verschiedenen Systemen und Ausführungen hergestellt.

Besonders die Nachhaltigkeit der Saxonia-Maschinen hatte bei den Gebrüdern Wommer die höchste Priorität. Änderungen an bewährten Maschinen wurden nur vorgenommen, wenn selbige auch gleichzeitig eine tatsächliche Verbesserung darstellten. Das Neueste ist nicht immer das Beste! Dies ließ sich besonders von den vielen Variationen der Messersysteme sagen, die Anfang des 20sten Jahrhunderts in überhebender Weise mit großem Geschrei angepriesen wurden, um nach kurzer Zeit um so klangloser wieder von der Bildfläche zu verschwinden.

So führten die Gebrüder Wommer über Jahrzehnte dieselben Messersysteme, die sie bereits zu Anfang der Fabrikation für diese Maschinen als praktisch gewählt hatten. Diese Systeme hatten sich stets bewährt und es war ein nicht zu unterschätzender Vorteil, in Ersatzteilen stets das richtige und passende unter dem gleichen Buchstaben erhalten zu können.

Dennoch wurden natürlich auch verschiedene praktische Neuerungen gebracht, welche die Leistungsfähigkeit, Handlichkeit und Lebensdauer der Maschinen erhöhten: So wurden die Hauptlager der Maschinen mit Bronzehülsen ausgerüstet, was verschiedentlich bei Konkurrenzfabrikaten unterlassen wurde. Durch Anwendung dieser Bronzehülsen konnte die Maschine dauernd ihren Wert erhalten, da diese Lager bei Abnutzung immer wieder ersetzt werden können. Zudem wurden die Maschinen mit Ausstoßhebeln für Schnecke, Messer und Scheiben versehen.

Eine weitere Innovation waren die Fleischschneide-Maschinen ohne Zahnräder. Diese mehrfach gesetzlich geschützten Fleischschneide-Maschinen stellten eine sehr praktische Neuerung dar: Besonders in Häusern mit Wohnungen, wo ein weniger ruhiger Betrieb oft Unannehmlichkeiten mit den Mietern zur Folge hat, konnte der Vorzug der geräuschlos arbeitenden Maschinen nicht hoch genug geschätzt werden.

Die „Saxonia”-Fleischschneide-Maschinen beider Systeme, ob mit oder ohne Zahnräder, konnten bei den vorgeschriebenen Tourenzahlen, gleiches leisten.

Zeitstrahl:

► ca. 1870: erste Wölfe in Produktion (muss erforscht werden)

► ca. 1888: patentierte Fleischschneidemaschine (Wolf) mit Hand- und Kraftbetrieb für Kochware und Rohfleisch und neuen Messersystem

► ca. 1892: Vermarktung der Wölfe als Universal-Fleischschneide-Maschine – Maschinen, mit leicht verstellbarem Räderwerk zum Stellen für Roh- oder Kochfleisch – schwere Typen mit 2 Riemenscheiben (lose und feste) und Ausrücker

► ca. 1896: Ausstattung aller Wölfe mit 4 Messern und 6 Lochscheiben und weiß emaillierten Trichter, Wölfe mit geschlossenem Getriebesystem, selbsttätige Fleischzuführung beworben

► ca. 1900: Wölfe als neuartige Säulenmodelle produziert, Maschinen mit D.R.-G.-M. patentierten Ausstoßhebel, der eine leichte Handhabung und Bedienung ermöglichte und unter der Marke „Saxonia“ als “Fleischschneide-Maschinen” beworben

► ca. 1906: Innovation „Saxonia“-Fleischschneide-Maschinen ohne Zahnräder für geräuschlosen Bertrieb, alle Maschinentypen mit Bronzehülsen für langen Betrieb

► ca. 1908: verbesserte Tourenzahl der Maschinen, neue HK-Wolf Modelle

► ca. 1924: sämtliche Lager wurden nun mit Phosphor-Bronzelager-Hülsen, große Typen alle ohne Zahnradbetrieb. Riemenscheiben durch ein gediegenes Bronze-Ringschmierlager außen nochmals gestützt. Absolut neu war 1923 der Motorwolf.

► ca. 1927: hohe Diversität schwerere Modelle für Motorbetieb (Motor-Wolf)- auch klassische „Saxonia“-Wölfe mit Kupplung für einen direkten Motorbetrieb angeboten. Schwere Wölfe für Großbetriebe wahlweise schon mit Motor

► ca. 1938: Fokus auf Elektro-Maschinen, Ventilationsschlitze für Kühlung, Ablösung des Kettenantriebs durch Keilriemen, Wellenlagerung mit Rollenlager. Schneckendruck wird durch Kugeldrucklager aufgefangen.