Wurstfüll-Maschinen – techn. Stand 1906

Im Katalog #25 von ca. 1906 kann man bei den Wurstfüllmaschinen stehender Konstruktion einen deutlichen Entwicklungssprung erkennen. So wurde der Mangel des undicht werdenden Deckels durch einen einfachen physikalischen Kniff – dem Selbstdichtschleifen – behoben. Die Zylinderöffnung befand sich zudem nun gegenüberliegend der Kurbel. Die Füller mit motorisierten Kraftbetrieb konnten nun endlich die 50kg Füllmengrenze knacken, was für den Einsatz in den immer größer werdenden Betrieben, die immer größere Mengen verarbeiteten mussten, erforderlich war. Eine praktische Fußschaltung ermöglichte zudem, dass beide Hände zur Bearbeitung des Darms frei sein konnten. Liegenden Konstruktionen der Wurstfüllmaschinen fehlen kurioserweise in diesem Katalog, um im Folgekatalog #26 wieder aufgenommen zu werden. Folgende Beschreibung findet sich in einem Katalog von ca. 1906 wieder:

Wurstfüll-Maschinen

Von jeher wurde die stehende Füllmaschine hauptsächlich wegen ihres geringen Platzbedarfes und der bequemen Arbeitsweise allen andern Konstruktionen vorgezogen. Jedoch ein Missstand musste mit in Kauf genommen werden, nämlich dass der den Zylinder verschließende Deckel nach kurzer Arbeitsdauer trotz aller Leder- und Gummidichtungen nicht mehr dicht hielt, weil sich das Deckelscharnier durch den Gebrauch lockerte und dadurch zu ständigen Reparaturen Veranlassung gab. Diesem Übelstand ist mit unserer durch D. R Patent und D. R G. M. geschützten Deckelkonstruktion vollständig abgeholfen.

Unsere Konstruktion ist die einfachste und natürlichste aller bestehenden. Wir garantieren, dass unser Deckel ohne Gummi- oder Lederdichtung, Eisen auf Eisen absolut dicht hält und zwar dauernd für alle Zeiten. Solange die Füllmaschine überhaupt noch zu gebrauchen ist, solange hält der Deckel dicht, weil durch die natürliche Abnutzung der Deckel sich mit dem oberen Zylinderrand stets von selbst dicht schleift und der zentrale Druck auf den Deckel die Auflageflächen überall gleichmäßig fest anpresst.

Ein weiterer Vorzug ist, dass der Deckel beim Öffnen sich entgegengesetzt der Kurbelseite stellt, wodurch die Zylinderöffnung völlig frei wird und ein sehr bequemes Arbeiten an der Maschine zulässt.

Die kleinen Getriebe sind mit der Welle aus einem Stück Stahl geschmiedet und gefräst. Die Räder sind entsprechend den langjährigen Erfahrungen so verstärkt, dass ein Bruch fast ausgeschlossen ist. Sämtliche Größen dieser Maschinen gehen gleichmäßig leicht.

Wurstfüll-Maschine Saxonia Typ A - techn. Stand 1906

Wurstfüll-Maschine Saxonia Typ B - techn. Stand 1906

Wurstfüll-Maschine Saxonia Typ C - techn. Stand 1906

Wurstfüll-Maschine Saxonia Typ D - techn. Stand 1906

Wurstfüll-Maschine Saxonia Typ EK - techn. Stand 1906 (Kraftbetrieb)

Wurstfüll-Maschine Saxonia Preisliste für Ersatzteile

Weiter Beitrag

Zurück Beitrag

Antworten

zwölf + drei =

© 2024 Wommer Web Archiv